Nicht nur konkrete, physische Handlungen haben ihre Wirkung bei den Mitmenschen, sondern auch die Gedanken und Emotionen. Emotionen und Gedanken sind Energien, die die Mitmenschen über ihren Emotional- und Mentalkörper (bewusst oder unbewusst) empfangen. Besonders sensitiv und medial veranlagte Menschen nehmen die emotionalen und mentalen “Ausdünstungen” oft bewusst wahr. Hier nun ein paar Beispiele aus dem konkreten Alltag.
1.
Unkontrollierte Medialität
Dies
möchte ich an meinem eigenen Beispiel - als sensitiv und medial
veranlagter Mann – schildern. Schon als 4 jähriger hörte ich
Stimmen, was mir Angst machte und ich fühlte mich diesen Stimmen
schutzlos ausgeliefert. Wenn ich es den Erwachsenen erzählte, nahmen
sie es nicht ernst oder lachten mich sogar aus.
Daher habe ich diese
Erfahrungen lange verdrängt. Später als junger Mann nahm ich
bewusster meine sensitiv mediale Veranlagung wahr. Ich hörte zwar
keine Stimmen mehr, aber ich sah Visionen und Bilder. Wenn ein Mensch
mir gegenüber saß, sah ich z.B. bestimmte Kindheitssituationen aus
seinem Leben, die entscheidend und prägend waren. Neben den medialen
Wahrnehmungen nahm ich sehr intensiv die emotionalen und mentalen
Felder (Ausdünstungen) meiner Mitmenschen wahr, was mich über lange
Jahre begleitete und entscheidend prägte. Ich sog diese Eindrücke
als junger Mensch geradezu wie ein Schwamm auf, was mir aber
natürlich nicht bewusst war. Wenn die Menschen in meiner Umgebung
z.B. aggressiv waren, wenn auch nur latent, nahm ich dies ungeschützt
auf und identifizierte mich mit diesen Gefühlen und hielt sie für
meine eigenen Empfindungen. So hielt ich mich z.B. oft für schuldig
und schlecht, obwohl ich konkret eigentlich nichts Schlechtes getan
hatte. Nicht selten hatte ich starke Bauchkrämpfe, weil die Menschen
in meiner unmittelbaren Umgebung in meiner Kindheit und Jugend
emotional chaotisch waren. Als Jugendlicher versuchte ich mich
zunehmend unbewusst dagegen zu wehren und zog ich mich immer mehr
zurück. Teilweise versuchte ich mich mit Alkohol zu betäuben, was
natürlich langfristig nicht half und alles nur noch verschlimmerte,
denn Alkohol verstärkt die medialen Eindrücke und das auf negative
Weise. Mit den Jahren nahmen die negativen medialen und sensitiven
Begleiterscheinungen (z.B. physischen und psychische Störungen,
Depressionen, Reizüberflutung, negative mediale Fremdeinflüsse
etc.) immer mehr zu.
Ein Erlebnis, was ich mit ca. 26 Jahren
hatte, machte meine unkontrollierte mediale Beeinflussbarkeit
besonders deutlich. Ich besuchte mit meiner Freundin ihre Familie.
Diese Familie schien Vorbehalte gegen mich zu haben, welche sie zwar
nicht direkt äußerten (sie waren äußerlich normal und freundlich
zu mir), aber auf telepathische Weise trotzdem aussendeten. Da ich
aber dort ein paar Tage verbrachte, nahm ich diese negativen
Einflüsse sehr stark auf, was mir aber nicht bewusst war. Dann als
ich nach 3 Tagen mit meiner Freundin allein war, fing ich plötzlich
– ohne das ein Grund vorlag – mit meiner Freundin einen heftigen
Streit an. Ich wunderte mich selbst über die Heftigkeit, die in mir
herausbrach. Aber erst Jahre später, als ich mir meiner starken
sensitiven Beeinflussbarkeit mehr bewusst wurde, erkannte ich, dass
sich die negativen Energien, die ich in der Familie aufgenommen
hatte, gegenüber meiner Freundin – die ja nicht schuld daran war -
entladen hatten.
So
richtig erkannte ich aber erst die tiefer liegenden Zusammenhänge
als eine seriöse spirituelle Lehrerin mich über die medialen
Ursachen und Hintergründe aufklärte. Es kam heraus, dass mein
Solarplexus, das Einfallstor der kollektiven emotionalen und medialen
Einflüsse, sperrangelweit – wie ein Scheunentor - offen war. So
wurde ich geradezu von den emotionalen und mentalen Einflüssen
meiner Mitwelt unkontrolliert überflutet. Außerdem fand ich heraus,
dass ich über lange Zeit – wenn auch oft aus Unwissenheit und
Unbewusstheit - meine medialen Fähigkeiten falsch und missbräuchlich
angewendet hatte (mit den oben beschriebenen negativen
Begleiterscheinungen). So musste ich als ersten Schritt erst einmal
lernen, meine medialen Fähigkeiten zu kontrollieren und positiv und
ethisch auszurichten. Der andere wichtige Schritt war, dass ich meine
emotionale und mediale unkontrollierte Beeinflussbarkeit in den Griff
bekam. Mit Hilfe meiner Lehrerin wurde mir bewusst, wie häufig ich
mich mit den Gefühlen und Einflüssen meiner Umwelt und Mitmenschen,
aber natürlich auch den medialen Einflüssen, identifiziert hatte.
Ich erkannte, dass einige Gefühle (und Gedanken) gar nicht meine
eigenen waren und lernte, meine Gefühle von denen der anderen zu
entscheiden, und nicht mehr so grenzenlos offen zu sein. Von meiner
Lehrerin erhielt ich auch einige hilfreiche Schutzmaßnahmen, aber
dies war nicht entscheidend. Entscheidend war in erste Linie, dass
ich mir eine eigene stabile Identität aufbauen (ich hatte mich ja
jahrelang mit den Gefühlen und Einflüssen anderer identifiziert)
und mich deutlicher von negativen äußeren und inneren Einflüssen
abgrenzen musste. Wer sich im außen nicht von seinen Mitmenschen
gesund abgrenzen kann, kann dies auch nicht gegenüber den inneren
medialen Einflüssen (nach dem Motto: „Wer zu offen ist, ist nicht
ganz dicht!“). Dazu musste ich das notwendige
Unterscheidungsvermögen entwickeln, um Fehlentwicklungen besser zu
erkennen. Dies alles lernt man aber nicht mal eben in kurzer Zeit,
sondern ist ein jahrelanger und nicht selten sogar ein lebenslanger
Prozess. Auch wenn ich meine Fortschritte machte, hatte ich und habe
ich immer noch Rückschläge zu verzeichnen.
Aber die
positiven Aspekte meiner
sensitiven Veranlagung konnten mit der Zeit bei mir immer mehr in den
Vordergrund treten: ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und das
Erspüren, was hinter der Fassade oder Maske eines Menschen oder
einer Situation sich verbirgt.
Eine sensitive und medial veranlagte Frau erzählte mir, dass sie
einem Freund eine für ihn unangenehme Wahrheit mitteilen musste.
Dieser Freund nahm dies - ihrer Meinung nach - aber gefasst auf und
bedankte sich sogar bei ihr für die ehrliche Rückmeldung. Stunden
später - nach dem der Freund gegangen war - stellten sich bei der
sensitiven Frau aber unangenehme Phänomene ein. Sie nahm plötzlich
in ihrem Kopf (telepathisch) die Stimme ihres Freundes wahr und
spürte intensiv seine Emotionen, die sich auf aggressive Weise
äußerten; gleichzeitig spürte sie ein unangenehmes Kribbeln am
Solarplexus. Dies hielt über Stunden an und verfolgte sie sogar in
der folgenden Nacht im Traum, wo dieser Freund bei ihr (medial) am
Bett stand und sie verbal angriff. Dies alles setzte der Frau
psychisch und körperlich sehr zu und zerrte an ihren Nerven.
Irgendwann kam ihr dann die erlösende Idee, diesen Freund
anzurufen und ihn mit ihren Beobachtungen zu konfrontieren, was sie
dann auch tat. Es stellte sich heraus, dass der Freund doch sauer auf
sie war und sich dies aber nicht eingestehen wollte und deswegen eher
nach außen zunächst freundlich reagiert hatte; später hatte er
aber oft auf wütende Weise an sie gedacht. Nun war er sehr
erschrocken, dass die sensitive Freundin ihm teilweise seine
negativen Gedanken sogar wortgetreu wieder geben konnte. Sie sprachen
sich aber anschließend aus und hinterher verschwanden die Symptome
bei der sensitiven Frau schlagartig.
Zunächst
möchte ich betonen, dass eigentlich jeder Mensch zur sensitiven und
telepathischen Wahrnehmung fähig ist, mit dem Unterschied, dass
sensitive oder geschulte Menschen dies oft bewusster und deutlicher
wahrnehmen.
Dieses Fallbeispiel macht deutlich, dass alles, was
ein Mensch – ob medial veranlagt oder nicht – in Abwesenheit
einer Person über sie denkt und fühlt, zu dieser Person gelangt,
besonders, wenn man dies intensiv und dauerhaft tut. Ob die
betreffende Person es unbewusst oder bewusst mitbekommt, spielt keine
Rolle, es wird seine Wirkung haben, im negativen sowie im positiven
Sinne. Hinzu kommt noch, dass nach dem energetischen Resonanzgesetz
die ausgesendeten Gedanken und Emotionen früher oder später eine
energetische Rückwirkung auf den Absender haben.
Dieses Wissen
sollte dazu anhalten, dass man nicht nur Verantwortung für sein
konkretes und sichtbares Handeln übernimmt, sondern auch für sein
Denken und Fühlen, weil sie eine nachweisbare Wirkung bei seinen
Mitmenschen haben kann. Dies bedeutet aber nicht im Umkehrschluss,
dass man jetzt jegliche Negativität unterdrücken sollte. Denn
Gefühle, wie Ärger und Trauer, gehören nun mal zum Leben dazu. Man
kann aber verhindern, dass negative Gedanken und die damit
verbundenen negativen Gefühle sich auf unterschwelligen
telepathisch-medialen Wege auswirken, indem man immer möglichst
direkt und zeitnah mit der betreffenden Person seine negativen
Gefühle und Konflikte kommuniziert, und zwar auf achtsame und
respektvolle Weise. Dies Wissen kann ja auch die Achtsamkeit
schärfen, indem man seine Gedanken und Gefühle immer wach
wahrnimmt. Wenn man feststellt, dass man beginnt, an eine andere
Person negativ zu denken, dass man dies so tut als
ob die Person leibhaftig vor einem stehen würde. Zumindest
sollte man bereit sein, zu der Art und Weise, wie man im Kopf
kommuniziert und den damit verbundenen Rückwirkungen, die
Verantwortung zu übernehmen. Ich habe erlebt, dass nach so einem
respektvollen „inneren“ Gespräch plötzlich die betreffende
Person anrief und sich noch ein klärendes Gespräch ergab oder der
Konflikt plötzlich kein Thema mehr war.
Schutzmaßnahmen und ethische Hinweise
Auch
wenn ich, um die Achtsamkeit zu schulen, einige negative Beispiele
beschrieben habe, sollte der Leser nun aber keine falschen
Rückschlüsse ziehen und jetzt hinter jedem psychischen und
körperlichen Symptom eine (energetische) sexuelle Beeinflussung oder
Übergriff wittern. Da aber die Ursachen medialer Beeinflussungen und
Übergriffe etc. nicht immer so eindeutig zuzuordnen sind, sollte man
sehr vorsichtig und sorgfältig in der Ursachenfindung sein, und
keine unüberlegten Verdächtigungen oder Anschuldigungen vornehmen.
Denn nicht selten kann es sich auch um die Rückwirkung eigener
ausgesendeter negativer Energien, Emotionen und Gedanken oder
Projektionen handeln. Daher rate
ich, im Zweifel lieber einen erfahrenen Fachmann (Fachfrau)
aufzusuchen, der (die) sich mit diesem Thema auskennt. Außerdem
sollten immer auch medizinische und psychiatrische Ursachen von den
entsprechenden Fachleuten (Arzt oder Psychiater) vorher abgeklärt
werden.
Wenn ein medial
veranlagter Mensch seine Fähigkeiten ethisch ausgerichtet hat und
seine Fähigkeiten nur zum Wohle seiner Mitmenschen einsetzt, gewinnt
er erfahrungsgemäß zunehmend natürlichen Schutz vor negativen
medialen Einflüssen und Übergriffen. Mit Ethik meine ich aber keine
moralischen oder rigiden Vorschriften, sondern vielmehr das konkrete
Leben von spirituellen Qualitäten, wie z.B.: Nächstenliebe,
Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Friedfertigkeit etc.
Im Buddhismus gibt es den Leitsatz, dass man Niemand schaden soll!
Andere hilfreiche Leitsätze sind: „Behandle andere, so wie du
behandelt werden willst“ und „Was du säst, wirst du ernten“.
HINWEIS: Wer mag, kann mir seine persönlichen und konkreten Erfahrungsberichte zum Thema Sensitivität und Medialität im Alltag an unten stehende Email zusenden. Mit der ausdrücklichen Erlaubnis des Urhebers würde ich diese Erfahrungsberichte (natürlich anonym) hier veröffentlichen.
Ralf Manthey
22880 Wedel
Email: ralf-manthey@online.de
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