Psycho-Drama und die geistigen Welten
Erfahrungsbericht
von Ralf Manthey
Das
folgende interessante Erlebnis hatte ich vor vielen
Jahren. Damals
hatte ich in Hamburg bei
einem freien Träger gearbeitet,
der Familien und Jugendliche sozialpädagogisch betreut.
Da
ich noch relativ unerfahren im Bereich der Familienhilfe war,
kam ich schnell an
meine Grenzen, da die zu betreuenden Familien oft
schwer zu erreichen waren und häufig Hilfe nicht annehmen wollten
oder konnten. Dabei musste ich mich immer wieder selbst überprüfen,
wo ich einem möglichen “Helfersyndrom” aufsitze und Klienten gegen ihren
Willen „retten“ wollte. Da der Verein auch therapeutisch mit den
Familien arbeitete, nahm ich einmal im Monat an einer
Supervisions-Gruppe
teil, in der mit der Methode
“Psycho-Drama”
gearbeitet wurde. Wer diese Methode nicht kennt, hier eine kurze
Erläuterung: Konfliktreiche
Situationen mit den Klienten werden
in Rollenspielen nachgestellt und somit bewusst gemacht, um
anschließend spielerisch neue Verhaltensstrategien auch in Form von Rollenspielen einzuüben.
Zu diesen Treffen bin ich zunehmend mit einem zwiespältigen Gefühl
gegangen, weil ich durch die Beschäftigung mit spirituellen Themen
den Wert vieler psychologischer Ansätze und Techniken immer mehr als
begrenzt empfand.
In
einem Treffen der Psycho-Dramagruppe machte
ich aber eine
interessante Erfahrung, die mich eines Besseren belehrt hat.
In diesem speziellen Treffen arbeitete eine Kollegin sehr intensiv
an einem schwierigen
Konflikt,
den sie mit einem Klienten hatte. Dabei ging es sehr emotional zu und
viele Teilnehmer waren so berührt, dass sie weinen mussten. Die
Stimmung war daher bedrückend und schwer, sodass ich Mühe hatte,
bei mir zu bleiben und nicht von dieser traurigen Stimmung als
sensitiv veranlagter Mensch mitgerissen zu werden. Gleichzeitig hatte
ich Schuldgefühle und fühlte mich als Außenseiter, weil ich
weniger berührt von der Szene war als die meisten Gruppenteilnehmer.
Einer spontanen Eingebung folgend begann ich nach innen zu
fragen, was das denn für einen Sinn hätte, mit diesen für mich
„begrenzten“ Psycho-Techniken?
Plötzlich entspannte sich in mir ein innerer Dialog mit
einer höheren Instanz (geistige Welt) und
ich erhielt ein paar – wie ich finde – wertvolle
Antworten, die ich hier sinngemäß wiedergeben möchte:
“Uns
sind die Begrenzungen der verschiedenen Therapiemethoden durchaus
bewusst, wir nehmen aber deswegen keine Wertung vor, denn wir
wissen, dass i.d.R. jeder sein Bestes gibt und
alles letztendlich der Heilung dienen kann.
Und allein schon, weil die Menschen an
eine bestimmte Methode
glauben, hat es eine Wirkung. Wir haben nicht die Arroganz und sagen,
dieser Ansatz ist gut, deswegen helfen wir, und jener Ansatz ist bisher nicht so perfekt, deswegen helfen wir nicht. Mit dieser Einstellung
wäre die Erde bislang nicht so weit, wie sie jetzt ist. Wir bewirken
auf diese Weise mehr als du denkst. Außerdem öffnen sich die
Menschen in diesen Gruppen und können so, wenn auch oft unbewusst,
die heilenden Energien gut aufnehmen und erfahren dadurch nicht
selten große Heilungen. Du kannst uns helfen, indem du auch
mitfühlende
und liebende Gedanken und Energien sendest anstatt
kritische und bewertende Gedanken.”
Gleichzeitig, als ich diese inneren Botschaften empfing, sah ich über einer trauernden Gruppenteilnehmerin, die von einer anderen Teilnehmerin tröstend in den Arm genommen wurde, lichtvolle Wesen, welche heilende Energien ausstrahlten. Es herrschte eine friedliche und liebevolle Atmosphäre. Anschließend bin ich berührt und in großer Dankbarkeit über diese Erkenntnis nach Hause gefahren! Durch dieses Erlebnis bin ich sehr nachdenklich geworden und gehe seitdem nicht mehr so überheblich und voreingenommen an bestimmte Therapie- oder Heilmethoden heran. Alles hat in gewisser Weise seinen richtigen Platz und jeder Mensch wird dort abgeholt, wo er ist, mit der Methode, die ihn anspricht und seinem Entwicklungsstand gemäß am besten hilft. Aber trotzdem hatte ich mich irgendwann entschieden, aus der Psychodramagruppe auszutreten, weil ich für mich andere Methoden bevorzugte, die mehr zu meiner Persönlichkeit passten. Ich bin aber nicht mit der Überzeugung gegangen, dass die Psychodrama-Arbeit eine falsche Methode ist, sondern sie nur für mich nicht mehr das Richtige ist; dies ist ein großer Unterschied.
Das Copyright © für diesen Text hat:
Ralf Manthey
22880 Wedel
Email: ralf-manthey@online.de
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