BASIS-Informationen zu Sensitivität & Medialität

Chancen, Risiken und Hintergründe

von Ralf Manthey


In diesem Text werden die Begriffe „Sensitivität“ und „Medialität“ näher beleuchtet. Worin bestehen die Unterschiede, welchen evolutionären Stellenwert haben sie und welche Chancen und Risiken sind mit ihnen verbunden? Abschließend werden konkrete Hinweise gegeben, wie sensitive und medial veranlagte Erwachsene und Kinder ihre Fähigkeiten auf positive Weise zum Wohle ihrer Mitmenschen in ihr Leben und Alltag integrieren und weiter entwickeln können.
 

1. Unterscheidung der Begriffe „Sensitivität und Medialität

- Der Begriff „Medialität“ leitet sich von dem Begriff „Medium“ ab. Im Fremdwörterbuch findet man für „Medium“ den Begriff „das Vermittelnde“. Vermitteln heißt, dass man etwas empfängt und weitergibt. Medial veranlagt bzw. ein Medium zu sein bezeichnet somit die Fähigkeit, Informationen aus den „übersinnlichen“ (nicht-materiellen) Bereichen zu übermitteln.

- Für den Begriff „Sensitivität“ findet man im Duden die Begriffe “Feinfühligkeit” und “Empfindlichkeit”. Die Sensitivität, auf die ich mich im folgenden Text beziehe, hat aber nichts mit der übermäßigen “Empfindlichkeit” eines selbst bezogenen, narzisstischen, labilen und leicht reizbaren Menschen zu tun, sondern steht für die „Feinfühligkeit“. Die höhere Form der Sensitivität ist die "Empathie". Umso höher die Sensitivität entwickelt ist, umso feiner ist die Wahrnehmung und auf der körperlichen Ebene das Nervensystem ausgebildet.

 
2. Hintergründe von “Sensitivität und Medialität”

Sensitivität
Es gibt immer mehr Menschen, die eine erhöhte Sensitivität aufweisen, man nennt sie oft auch “Hochsensitive”. Die Ursachen für eine erhöhte Sensitivität sind unterschiedlicher Art. Spirituell strebende Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens i.d.R. automatisch als Begleiterscheinung eine erhöhte Sensitivität (Feinfühligkeit). Ein wesentlicher Grund für die Zunahme der Sensitivität ist aber auch der seit vielen Jahrzehnten zunehmende spirituelle (geistige) Einfluss auf die gesamte Menschheit, mit der Folge, dass das Bewusstsein und die Wahrnehmungen sich bei vielen Menschen immer mehr erweitern und verfeinern. In der esoterischen Szene spricht man auch oft davon, dass die Menschheit gerade in einen neuen evolutionären Zyklus eintritt (das “Wassermann-Zeitalter” genannt), was mit einem erhöhten spirituellen (geistigen) Einfluss einhergeht. Dies verursacht bei den Menschen tiefgreifende innere und äußere Transformationsprozesse. Entsprechend der zunehmenden Verfeinerung des kollektiven Bewusstseins, entwickeln immer mehr Menschen sensitive Fähigkeiten. Auch werden immer zahlreicher Kinder geboren, die dieses neue und verfeinerte Bewusstsein schon mitbringen und deutlich zum Ausdruck bringen.

Medialität
Weil zum Thema Medialität sehr viele Missverständnisse existieren, möchte ich auf dieses Thema näher eingehen. Medialität bezeichnet - wie bereits eingangs erwähnt - nur den Vorgang der Übermittlung von übersinnlichen Informationen. Es gibt aber verschiedene Ebenen (Quellen), von denen ein medial veranlagter Mensch seine übersinnlichen Informationen bezieht. Die medial empfangenen Informationen können somit aus der physischen,  emotionalen (psychischen), mentalen oder spirituellen Ebene stammen.

Entsprechend dem Resonanzgesetz ist der geistige Entwicklungsgrad (Bewusstseinsstand) eines medial veranlagten Menschen ausschlaggebend dafür, von welcher Ebene er seine übersinnlichen Informationen hauptsächlich übermittelt und welche Qualität sie aufweist. Oft wird aus Unwissenheit hier nicht genug differenziert und ohne Unterscheidung und ohne zu hinterfragen mediale Übermittlungen eines Mediums per se als geistig hochwertig eingeordnet. Dem ist aber nicht so - einfach ausgedrückt: 

Medialität ist nicht gleich Spiritualität!

Erfahrungsgemäß übermitteln die meisten medialen Menschen (Medien, Channels) ihre Informationen aus den emotionalen (psychischen) Ebenen und eher selten aus den höheren spirituellen Ebenen.

Mediale Wahrnehmungen äußern sich auf verschiedene Weisen:

- über die Instinkte, Bauchgefühle und (Vor)Ahnungen. Diese Fähigkeiten sind das bereits vor langer Zeit entwickelte evolutionäre Erbe der Menschheit und die meisten Menschen wenden diese Fähigkeiten bewusst oder unbewusst an.

- durch bewusstes Hell-Fühlen (z.B. emotionale und mentale Ausstrahlungen der Mitmenschen, Atmosphäre eines Ortes), Hell-Sehen (z.B. Verstorbene, Geister), Visionen und das Hell-Sehen von Farben und Auren, Hell-Hören (z.B. Stimmen von Verstorbenen und Geistern) und Hell-Riechen. Die Übermittlung von Energien zu Heilzwecken gehört auch dazu.
Diese Fähigkeiten gehören ebenfalls zum Erbe der Menschen, sind aber bei den meisten Menschen nicht mehr aktiv. Wer aber trotzdem versucht, diese medialen Fähigkeiten (Hellsehen, Hellhören) zu aktivieren (z.B. durch esoterische Seminare), handelt aus evolutionärer Sicht rückschrittlich und öffnet so (niedere) mediale Kanäle, die nicht geöffnet werden sollen, mit negativen Folgen.

Auch wenn bei der Mehrzahl der Menschen die medialen Fähigkeiten, wie z.B. Hell-Hören und Hell-Sehen, nicht aktiv sind, gibt es immer noch viele Menschen, bei denen diese Fähigkeiten mehr oder weniger auf positive oder negative Weise aktiv sind. Und mit diesen Menschen befasst sich hauptsächlich dieser Text.

Die Ursachen für vorhandene mediale Fähigkeiten sind unterschiedlicher Art. Es gibt Menschen, die eine aktive mediale Veranlagung seit der Geburt aufweisen, bei anderen treten sie erst im späteren Alter auf oder sie haben diese Fähigkeiten bewusst durch esoterische Seminare aktiviert. Bei spirituell orientierten Menschen treten mediale Fähigkeiten oft als vorübergehende Begleiterscheinungen auf. Nun wäre es aber nicht ratsam, eine vorhandene Medialität zu unterdrücken, denn sie würde dann erfahrungsgemäß  auf indirekte und negative Weise zum Ausdruck kommen. Es ist also erforderlich, sich mit einer vorhandenen Medialität auseinanderzusetzen.
Wenn es einem medial veranlagten Menschen gelingt, seine  Medialität durch Erdung, Entwicklung einer stabilen und geläuterten Persönlichkeit, Ausbildung eines guten Intellekts (Denk- und Unterscheidungsvermögen) und einer konsequenten ethischen Lebensführung zu kontrollieren und damit positiv auszurichten, können diese Fähigkeiten durchaus nützlich und wertvoll sein; vorausgesetzt man wendet sie nur zum Wohle seiner Mitmenschen an. 
Um aber in seiner mentalen und spirituellen Entwicklung weiterzukommen, muss die oben beschriebene Medialität früher oder später überwunden und in eine höhere Sensitivität umgewandelt werden.

Die Gefahren der Astralebene
Die emotionale (psychische) Ebene, mit der die meisten medialen Menschen bewusst oder unbewusst in Kontakt stehen wird in der älteren spirituellen Literatur oft auch mit dem etwas altmodischen Begriff „Astralebene“ bezeichnet. Auf der Astralebene ist man im unmittelbaren Kontakt mit dem kollektiven Unterbewusstsein der Mitmenschen, dazu gehören die Gefühle, Wünsche und Begierden. Auf dieser Ebene begegnet man z.B. (nicht inkarnierten) Wesen, Geistern, Verstorbenen, Besetzern, aber auch Elementarwesen. In vielen spirituellen Schriften wird ausdrücklich vor den Gefahren dieser astralen Ebene gewarnt, weil man ohne Erfahrungen und Unterscheidungsvermögen durch die dortigen Versuchungen, Verblendungen und Täuschungen sich leicht verstricken und früher oder später zu Fall kommen kann. Auch wird gesagt, dass die emotionale bzw. astrale Ebene nur eine Durchgangsstation zu den darüber liegenden mentalen und spirituellen Ebenen ist. Die astrale Ebene kann man aber nicht einfach überspringen, sondern man lernt in der oft schwierigen und herausfordernden Auseinandersetzung mit ihr, das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden und so seine Emotionen (Psyche) zu klären und zu beherrschen.

3. Unkontrollierte und destruktive Sensitivität und Medialität

Besonders junge oder noch unerfahrene sensitiv veranlagte Menschen, die ungeschützt und grenzenlos die energetischen, emotionalen und mentalen Einflüsse und Informationen ihrer Mitmenschen und Umwelt aufnehmen, entwickeln oft eine unkontrollierte Sensitivität, was nicht selten zu physischen und psychischen Störungen (Krankheiten, Entwicklungsstörungen und Identitätsprobleme) führen kann.
Ähnlich verhält es sich mit medial veranlagten Menschen, nur dass diese von Informationen und Energien aus den emotionalen (astralen) Ebenen regelrecht überschwemmt werden, die sie oft weder unterscheiden noch kontrollieren können.
Besonders medial veranlagte Menschen, die ihre medialen Fähigkeiten bewusst selbstsüchtig und zu missbräuchlichen (unethischen) Zwecken zum Schaden anderer Menschen anwenden, kommen i.d.R. mit den negativen Einflüssen der niederen astralen Ebenen in Berührung und entwickeln eine gefährliche, unkontrollierte und destruktive Medialität, deren Auswirkungen sie früher oder später zu Fall bringt.

"Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern
und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser"
Lao Tse

3a. Was sind die Merkmale einer „unkontrollierten und destruktiven Sensitivität bzw. Medialität”?

Extreme Überempfindlichkeit, starke Nervosität und Reizbarkeit. Z.B. ist man sehr geräuschempfindlich und schreckt beim kleinsten Geräusch zusammen, oder Geräusche verursachen regelrecht körperlichen Schmerz. Sinnliche Eindrücke, wie z.B. Gerüche, werden extrem wahrgenommen. Durch die extreme Reizempfindlichkeit wird nicht selten die Alltagstauglichkeit herabgesetzt und zunehmend wird die bloße Gegenwart anderer Menschen als belastend empfunden, dies mündet nicht selten in einem übermäßigen Rückzug und der damit verbundenen sozialen Isolation (Sozialphobie).

Ein überaktiver Solarplexus, der sich durch starke Unruhezustände, Kribbeln bis hin zu nervösen Magenproblemen, Bauchspeicheldrüsen-Dysfunktionen, Kreislaufproblemen, Hyperaktivität und Konzentrationsmangel äußern kann.

Negative mediale Phänomene und Symptome (z.B. Stimmen hören, Visionen, Verstorbene und Geister sehen etc.) nehmen stark zu und verselbstständigen sich, ohne diese kontrollieren zu können. Auf Grund der Überflutung von negativen medialen Einflüssen kann es auch zu regelrechten körperlichen Vergiftungssymptomen kommen, mit der dazugehörigen Übersäuerung. Andere Symptome sind z.B. Kopfschmerzen (bis hin zu Migräne), dauerhaftes Ohrenrauschen (ähnlich wie beim Tinnitus) verbunden mit einer eingeschränkten Hörfähigkeit, Ohrendruck, körperlichen Verspannungen, Kreislaufschwäche und Energieverlust.

Gefühlschaos, anhaltende negative Gefühle, starke Stimmungsschwankungen, Albträume, Wahnzustände, Ängste, Panikattacken, Burn-out und Depressionen bis hin zu ernsthaften psychischen Störungen oder sogar Psychosen.

Mangelnder Kontakt zur physischen Realität bis hin zur Handlungs- und Lebensunfähigkeit (man hat z.B. das Gefühl, dass das Leben einem entgleitet und der Alltag aus eigener Kraft nicht mehr bewältigt werden kann, mit der damit verbundenen sozialen Isolation, bis hin zur psychischen Störung).

- Verzerrte Wahrnehmung der physischen Realität (z.B. fängt die sonst feste Materie vor den Augen an zu flimmern, oder der Boden scheint regelrecht unter den Füßen zu schwanken).

Häufige und anhaltende unkontrollierte Trancezustände; das Gefühl abzudriften und gar nicht richtig da zu sein, mit den damit verbundenen Bewusstseinstrübungen, Fremdheitsgefühlen, Konzentrationsstörungen und Erinnerungslücken bis hin zu Blackouts. Aus psychologischer Sicht spricht man dann auch von Dissoziation (Abspaltung).

Kreislaufprobleme, Erschöpfungszustände und Energieverlust, Dauermüdigkeit, Kraftlosigkeit, obwohl man sich vorher nicht sonderlich körperlich verausgabt hat.
 

3b. Was sind die Ursachen einer „unkontrollierten und destruktiven Sensitivität und Medialität”?

Unkontrollierte und ungeschützte Aufnahme von psychisch-emotionalen Einflüssen seiner Mitmenschen.

-   Mangelndes Unterscheidungsvermögen und Hintergrundwissen bzw. fehlende fachlich fundierte Anleitung und Aufklärung über die Hintergründe und die Risiken einer medialen und sensitiven Veranlagung.

Der Solarplexus ist das Einfallstor für die kollektiven psychischen (emotionalen) Einflüsse. Ein sehr aktiver, ungeschützter und weit offener Solarplexus ist daher eine wesentliche Ursache für eine unkontrollierte Überflutung psychischer Einflüsse.

Falsche, unethische oder missbräuchliche Anwendungen von esoterischen Techniken.

Besonders unerfahrene, sensitiv veranlagte Menschen wenden Empathie oft auf falsche und schädliche Weise an. Anstatt aus einer gesunden Distanz mitfühlend ihre Mitmenschen wahrzunehmen, nehmen sie die Gefühle ihres Gegenübers regelrecht (in ihre eigene Aura) auf und identifizieren sich mit ihnen und verlieren sich so im Gegenüber. Durch diese ungesunde, emotionale und energetische Vermischung können sie dann häufig nicht mehr die eigenen Gefühle von den Gefühlen der Mitmenschen unterscheiden. Dies führt nicht selten zu einer Identitätsschwäche und langfristig sogar zu einem Identitätsverlust, mit den damit verbundenen Entfremdungsgefühlen.

Fehlende Ethik und Missbrauch von medialen Fähigkeiten. Indem man z.B. auf selbstsüchtige Weise seine medialen Fähigkeiten dafür verwendet, um ungefragt Wissen über andere Menschen zu erlangen (mediales Ausspionieren) oder andere für seine Zwecke zu manipulieren. Dazu gehören auch zwielichtige magische (okkulte) Praktiken. Entsprechend dem Resonanzgesetz („Man erntet, was man gesät hat“) erntet man dann früher oder später die negativen Folgen.

Willensschwache, passive und labile, medial veranlagte Menschen werden dazu neigen, sich von ihren (äußeren) willensstarken Mitmenschen und (inneren) medialen Einflüssen fremd bestimmen und manipulieren zu lassen. Häufig ist ihnen dies aber nicht bewusst.

Lang anhaltende extreme, negative und destruktive Denk- und Verhaltensmuster und emotionale Zustände (wie z.B. Kummer, Selbsthass, Lebensverneinung, Verzweiflung, Zorn etc.) können langfristig die schützende Aura durchlöchern und so durchlässig für negative mediale Fremdeinflüsse machen. Dass dies selbst verursacht wurde, ist vielen Betroffenen aber oft nicht bewusst und so sehen sich lange als Opfer, ohne die eigentliche Ursache zu verstehen und zu verändern.

Mangelnde Abgrenzungs- und Durchsetzungsvermögen, fehlende Schutzmaßnahmen schwächen die Psyche und damit auch langfristig die psychische Immunität.

Übermäßige Beschäftigung mit den medialen Bereichen und Welten kann die Verbindung zur physischen Realität und damit die irdische Verankerung (Erdung) gefährden. Dies geht einher mit dem Verlust von Lebensenergien.

Unprofessionelle und oberflächliche esoterische Ausbildungen und Seminare und ein leichtfertiger Umgang mit esoterischen Techniken führen auch zu den oben erwähnten negativen Auswirkungen.

Naivität und Hochmut. Viele medial veranlagte Menschen, die ihre medialen Fähigkeiten gerade entdeckt haben, stürzen sich euphorisch – ohne viel nachzudenken – in das Abenteuer ihrer medialen Eindrücke und Phänomene (z.B. tolle Visionen,  Stimmen hören), ohne an die Risiken zu denken. Besonders für noch junge Menschen ist die mediale Welt erst einmal viel interessanter als der normale „banale“ physische Alltag und man fühlt sich mit seinen medialen Fähigkeiten oft auch als etwas Besonderes und aus der Masse herausgehoben. Aber genau diese überhebliche Haltung und fehlende Anleitung und Erfahrung öffnet erfahrungsgemäß die Tür für destruktive mediale Fremdeinflüsse. Man fährt ja auch nicht mit einem Auto einfach los, ohne vorher die Fahrschule absolviert zu haben.

Extreme Verausgabung und anhaltender Stress können durch den damit verbundenen Verlust der Lebensenergie und die damit verbundene Absenkung der psychischen Widerstandskraft und des natürlichen energetischen Schutzes auch die Ursache für die Zunahme von negativen medialen und sensitiven Symptomen sein.

Häufig angewendete Trancemethoden (wobei man sich außerhalb des physischen Körpers befindet, z.B. bei Trancereisen) können auch die Ursache von negativen medialen Beeinflussungen sein und sogar zur Besessenheit führen.

Alkohol- oder Drogensucht und Medikamentenabhängigkeit öffnen Kanäle zu den niederen astralen Ebenen.

Schwere Traumata (Sexueller Missbrauch, Gewalt etc.) und psychische Störungen schwächen langfristig die psychische Immunität und begünstigen negative mediale Fremdeinflüsse.
 

4.  Was sind die Merkmale einer „gesunden und positiven Sensitivität und Medialität”?

- Man ist sich seiner sensitiven und medialen  Fähigkeiten relativ bewusst und hat sie weitgehend unter Kontrolle (und wird nicht mehr in erster Linie durch sie beherrscht). 

- Man hat sich außerdem mit den Schattenseiten  seiner medialen Veranlagung (wie z.B. den niederen psychischen Fähigkeiten) auseinandergesetzt und weiß, wie man sie kontrolliert bzw. eindämmt. 

- Man ist gut geerdet und gut im Körper verankert, verfügt über eine gesunde Selbstbehauptung und bewältigt sein Alltagsleben (Beruf, Privatleben) ohne große Probleme. Man verfügt über eine stabile Psyche, ein liebendes Herz, ein gutes Unterscheidungsvermögen, einen gesunden Menschenverstand und hat Willensstärke entwickelt.

- Die medialen Fähigkeiten sind positiv und ethisch ausgerichtet und werden - wenn überhaupt -  nur zum Wohle der Mitmenschen eingesetzt. 
 

5. Maßnahmen und konkrete Hinweise für die positive Entwicklung einer sensitiv-medialen Veranlagung


Bei jedem sensitiven oder medialen Menschen sind die Veranlagungen und die damit verbundenen Schwierigkeiten unterschiedlich ausgeprägt. Die richtigen Maßnahmen, um eine „unkontrollierte“ mediale Veranlagung unter Kontrolle zu bringen und positiv auszurichten, können eigentlich nur in einem persönlichen Gespräch individuell erörtert werden. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar allgemeine Hinweise geben, die schon für viele sensitive und medial veranlagte Menschen nachweislich eine Hilfe waren.

HINWEIS: Die Inhalte dieses Textes beschränken sich nur auf den Bereiche der Sensitivität und Medialität. Daher wird geraten, bei körperlichen und psychischen Störungen vorher immer einen Arzt oder Psychiater zu Rate zu ziehen!


Kurzfristige Maßnahmen

Bei akuter sensitiver Reizüberflutung und starken negativen medialen Symptomen sollte man unbedingt umgehend jegliche Form von medialer Betätigung einstellen, bis man die Ursache gefunden hat. Dazu gehört auch, dass man alle esoterischen Methoden, die man aktuell praktiziert, erst einmal für mindestens 3 Monate einstellt, bis die Ursachen mit einem kompetenten Berater geklärt worden sind. Dazu gehören:

Mediale, esoterische, heilende und energetische Methoden, Chakren-Übungen, Trancetechniken, Astralreisen, ausgiebige Tagträumerei, Hypnose, automatisches Schreiben, Orakel- und Wahrsagetechniken, Pendeln, Reinkarnationsmethoden (Rückführungen), okkulte und magische Praktiken, ausufernde Meditationsmethoden etc.

KEINE Drogen (z.B. Marihuana, Kokain, Aufputschmittel); auch sollte auf Alkohol verzichtet werden! Davon sind Medikamente, die vom Arzt oder Psychiater verordnet worden, natürlich ausgeschlossen!

- Wer einen spirituellen oder religiösen Zugang hat, kann auch Gott um Hilfe bitten. Dies ist aber kein Ersatz für erforderliches eigenes Handeln!
 

Langfristige Maßnahmen und Hinweise  zur positiven Ausrichtung einer medialen und sensitiven  Veranlagung:

- Erdung. Besonders bei labilen und unerfahrenen medial veranlagten Menschen besteht die Gefahr, dass sie ihren Schwerpunkt zu sehr auf die mediale (psychische) Ebene verlegen und dadurch den Kontakt zum physischen Körper, der physischen Realität bzw. dem konkreten Lebensalltag verlieren. Sie leben dann oft in einer Art medialen „Scheinwelt“, welches aber ohne konkrete physische Früchte (Ergebnisse) bleibt und nicht selten sogar zu psychischen Störungen und Krankheiten führen kann (z.B. haben sie dann Entfremdungsgefühle ihrem Körper und ihren Mitmenschen gegenüber). Für diese Menschen ist daher besonders wichtig, dass sie sich gut auf der physischen Ebene erden bzw. verankern. Das Fundament einer guten Erdung besteht in erster Linie darin, dass man in der Lage ist, seine Existenz zu sichern und den konkreten Alltag zu bewältigen. Das Gleiche gilt natürlich auch für sensitive Menschen. Zur Erdung gehört auch, dass man gut in seinem Körper verankert ist. Gerade, wenn die Gefahr besteht, dass man „abdriftet“, können körperliche Betätigungen einen wieder in den Körper zurückholen und stabilisieren (wie z.B. Sport, Spazierengehen und Garten- und Hausarbeit). Aber auch handwerkliche und kreative Tätigkeiten, wie z.B. Töpfern, Malen und Musizieren, sind hilfreich. Eine andere Methode, um sich in der Realität zu erden ist, wenn man alle Verrichtungen im Alltag bewusst und wachsam ausführt; d.h. Konzentration auf die Gegenwart und auf das, was man unmittelbar zu tun hat. Zur Erdung gehört auch, dass man genügend Schlaf hat, sich gesund ernährt und seine vitalen Kräfte gut einteilt, sich nicht übernimmt und für eine regelmäßige Regeneration sorgt.

Eine starke Persönlichkeit, Willenskraft, Disziplin und Struktur. Gerade sehr passive und labile, sensitiv und medial veranlagte Menschen leben oft durch die  vielen unkontrolliert aufgenommenen medialen Einflüsse ein fremdbestimmtes Leben und haben dadurch keine oder nur eine schwache eigene Identität/Persönlichkeit entwickelt. Als ersten Schritt sollten sie daher erst einmal eine eigenständige Persönlichkeit (mit einem eigenen Profil) entwickeln. Dazu gehört auch, dass sie sich die eigenen Gefühle und Gedanken bewusst machen und sie von denen der Mitmenschen zu unterscheiden lernen. Der nächste Schritt ist, dass sie ergründen, wer sie sind, was ihre Stärken und Schwächen sind und was sie in diesen Leben erreichen wollen. Anschließend sollten sie klare (Lebens-)Ziele formulieren und diese auch gegen die äußeren und inneren Einflüsse, gegen die Widrigkeiten des Lebens und eigenen Widerstände, kontinuierlich, mit Ausdauer und Disziplin, verfolgen. Hierbei ist eine Tagesstruktur (mit Arbeitszeiten, Pausen) sehr hilfreich. Umso mehr man weiß, was man will (und was man nicht will) und sich in der äußeren physischen Welt behaupten und gesund abgrenzen kann, um so weniger ist man durch übersinnliche mediale Einflüsse manipulierbar.

Denk- und Unterscheidungsvermögen. Selbst für erfahrene Menschen ist es nicht leicht, die leise intuitive Stimme der geistigen Führung von den eigenen Gedanken, dem Unterbewusstsein und den vielen unterschiedlichen medialen und sensitiven Einflüssen zu unterscheiden. Sehr feinfühlige und empathische Menschen haben oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Emotionen und Gedanken von den Emotionen und Gedanken ihrer Mitmenschen zu unterscheiden; und sie lassen sich schnell von der psychischen Atmosphäre ihres sozialen Umfeldes und willensstarken Menschen beeinflussen.
Medial veranlagte Menschen werden oft von verführerischen, aber trügerischen medialen Einflüssen in die  Irre geführt. Daher ist es so wichtig, dass man besonders mediale Eindrücke (wie z.B. Stimmen hören, innere Visionen/Bilder) skeptisch betrachtet und kritisch hinterfragt. Man sollte ohnehin grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Informationen und Eindrücken, die man sinnlich (was man konkret hört und sieht) oder übersinnlich  (hellhörig, hellsichtig, hellfühlig) empfangen hat, machen. Beides sollte man immer kritisch und sorgfältig auf seinen Wahrheitsgehalt und die Qualität mit seinem gesunden Menschenverstand prüfen. Dabei sollte man sich auch bewusst sein, dass man für sein Handeln immer selbst verantwortlich ist, egal aus welcher Quelle der Impuls zum Handeln stammt. In dieser Hinsicht ist die Aussage “dies hat mir eine innere Stimme (oder meine Geistführung, Engel oder Gott selbst) aufgetragen” ein Zeichen von Unreife und hat mit eigenverantwortlicher Lebensführung wenig zu tun. Eine echte (seriöse) geistige Führung erteilt keine Befehle oder sagt einem, was man zu tun hat. Vielmehr gibt sie liebevoll vorgebrachte Empfehlungen und überlässt es dem freien Willen des Empfängers, was er daraus macht.

Positive Lebensausrichtung. Wenn man viel verurteilt und negativ über sich und seine Mitmenschen denkt, öffnet man sich entsprechend dem Resonanzgesetz auch negativen medialen Einflüssen. Daher ist es so wichtig, dass man an einem friedlichen, positiven und liebevollen Umgang mit sich und seinen Mitmenschen arbeitet. Gerade labile, sensitiv-medial veranlagte Menschen neigen dazu, besonders die negativen Emotionen und Gedanken ihrer Mitmenschen unkontrolliert wie ein Schwamm aufzunehmen und sich damit zu identifizieren. So werden sie immer negativer und düsterer; was nicht selten mit Depression und langfristig mit einem Burn-out Syndrom enden kann; dies wiederum öffnet die Türen für negative mediale Einflüsse. Deswegen ist die Kultivierung einer positiven Lebenshaltung so wichtig. Für eine positive Lebensausrichtung ist es notwendig, dass man seinen Blick immer wieder auf die positiven Seiten des Lebens richtet (ohne das Negative gänzlich zu ignorieren) und Dinge macht, die einem wirklich Freude bereiten. Hierbei kann es hilfreich sein, wenn man seinen Alltag in Bezug auf schädliche und positive Einflüsse überprüft, welche Situationen und Menschen einem guttun und welche eher nicht? Welche Aktivitäten rauben einem die Freude und Lebenskraft und was baut einen auf? Dazu gehört auch, dass man z.B. überprüft, welche Fernsehsendungen man sieht, was man isst und welche Bücher man liest. Das Ziel sollte sein, dass man versucht – soweit es in der eigenen Macht steht – die schädlichen Einflüsse einzudämmen; ohne aber den notwendigen Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sich seinen Mitmenschen gegenüber abzukapseln. Es geht vielmehr darum, dass das Negative im Leben kein Übergewicht mehr erhält.
Ferner ist aber auch die Pflege einer dankbaren Haltung dem Leben gegenüber notwendig. Oft hat man zu hohe Ansprüche und vergisst, für die kleinen Dinge und Ereignisse des Lebens dankbar zu sein; oder schaut nur auf das, was gerade nicht so gut läuft. Eine dankbare Haltung dem Leben gegenüber schafft Freude, die man dann wiederum an seine Umwelt abstrahlt und somit die Freude wiederum vermehrt anzieht. Hier wirkt dann die Gesetzmäßigkeit: “Worauf man die Aufmerksamkeit lenkt, wird größer!”
Mir hat das Führen einer regelmäßigen Freudenliste sehr geholfen. Jeden Abend mindestens 5 Punkte notieren, die einem Freude gemacht haben. Z.B. das Lächeln eines Kindes, ein gutes Gespräch, und dass man überhaupt lebt und atmet, eine Wohnung und genug zu essen hat. Echte und tiefere Freude erlangt man auch, wenn man sich auf selbstlose Weise für seine Mitmenschen einsetzt und Gutes tut (z.B. durch Ehrenamt). Wer sein Denken und Handeln  auf das Wohl seiner Mitmenschen ausrichtet und daraufhin jeden (inneren und äußeren, sinnlichen und übersinnlichen) Einfluss und seine Handlungsimpulse überprüft, kann sich auch so besser vor negativer medialer Beeinflussung schützen.

-  Ethische Ausrichtung. Eine unkontrollierte Medialität, die durch eine selbstsüchtige und missbräuchliche Ausrichtung sich entwickelt hat, kann nur durch eine konsequente ethische Ausrichtung in eine positive Medialität umgewandelt werden. Ethik (Werte, Gebote)  wird häufig irrtümlicherweise mit einer rigiden und lebensfeindlichen Moral und starren (religiösen) Dogmen in Verbindung gebracht und daher abgelehnt. Hinzu kommt noch, dass viele Menschen entsprechend dem gegenwärtigen Zeitgeist und dem damit verbundenen Individualismus und Freiheitsdrang, ethische Gebote und Regeln als überholte Einschränkung ihrer freien Entfaltung empfinden. Die Haltung findet man auch zunehmend in esoterischen Kreisen. Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich aber, dass die Anwendung von medialen Fähigkeiten ohne ethische Ausrichtung früher oder später negative Konsequenzen hat. Ethik ist gleichzusetzen mit universellen Gesetzmäßigkeiten, die zeitlos sind und nicht mal eben entsprechend dem Zeitgeist außer Kraft gesetzt werden können. Die universellen Gesetzmäßigkeiten (wie z.B. “man erntet, was man sät”; “worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, wird stärker”) wirken immer, ob man daran glaubt oder nicht. Man findet in vielen Religionen die gleichen ethischen Grundsätze, Gebote und Richtlinien, die auf diese Gesetzmäßigkeiten hinweisen, wie z B. die 10 Gebote im Judentum, die Bergpredigt im Christentum, die vier edlen Wahrheiten und der acht-fache Pfad zur Erlösung im Buddhismus. Natürlich gehören auch die Tugenden, wie z.B. Nächstenliebe, Wahrhaftigkeit, Hilfsbereitschaft, Friedfertigkeit zu den ethischen Werten. Im Buddhismus gibt es einen wesentlichen Grundsatz, der lautet: Füge niemanden Schaden zu! D.h. für den medial veranlagten Menschen, dass er seine medialen Fähigkeiten nur zum Wohl seiner Mitmenschen und seiner Umwelt einsetzen sollte.
Die Versuchung ist gerade für den Anfänger groß, dass er - unbewusst und aus Unwissenheit, im schlimmsten Fall absichtlich -  seine medialen Fähigkeiten missbräuchlich einsetzt. Daher sind besonders medial veranlagte Menschen, die ihre medialen Fähigkeiten für ihre Mitmenschen einsetzen (wie Medien, Berater, Channel etc.), dazu angehalten, diese Fähigkeiten verantwortlich und ethisch anzuwenden, und dies immer wieder zu prüfen.

Hier nun ein paar hilfreiche ethische Hinweise. Mediale Fähigkeiten sollten NICHT dazu verwendet werden:

- um sich und anderen auf egoistische Weise unstatthafte persönliche, finanzielle und materielle Vorteile zu verschaffen

- um damit zu prahlen und sich über seine Mitmenschen zu erheben (indem man irrtümlicherweise glaubt, dass mediale Fähigkeiten einen über die nicht medial veranlagten Menschen erhebt und zu einem besonderen und ausgewählten Menschen macht. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn die herkömmlichen medialen Fähigkeiten sind evolutionär gesehen rückschrittlich)

-  um anderen Menschen Schaden zuzufügen bzw. ihre Würde zu verletzen (z.B. durch mediales Ausspionieren, bewusst irreführende mediale Durchgaben und negativer Einsatz von psychischen und magischen Kräften)

- um andere Menschen medial auszuspionieren, indem man ohne das vorherige Einverständnis der betreffenden Personen auf medialen oder telepathischen Wege Wissen über sie erlangt

- um seine Mitmenschen zu manipulieren (z.B. energetische und telepathische Beeinflussung)

- um unseriöse Heilversprechen zu geben oder eigenmächtig - ohne innere (göttliche) Autorisierung - Energien zu Heilungszwecken zu kanalisieren. Heilversprechen sollte man sowieso grundsätzlich nie geben, weil nur die göttliche Ebene letztendlich darüber entscheidet, ob jemand geheilt wird oder nicht

- um anderen Menschen damit zu drohen oder sie unter Druck zu setzen (indem  man z.B. damit droht, seine psychischen Kräfte oder sein medial erworbenes Wissen gegen eine bestimmte Person zu ihrem Nachteil zu verwenden)

- Inneren Frieden. Emotionaler Aufruhr und anhaltende Unruhe fördern die unkontrollierte Medialität. Je friedlicher, ruhiger und ausgeglichener man wird, umso mehr öffnet man sich wiederum nach dem Resonanzgesetz für positive mediale Einflüsse. Dies wiederum kann den Zugang zu höheren (spirituellen) Quellen fördern. Gleichzeitig ist man ein Segen für seine Mitmenschen. Da besonders die sensitiv veranlagten Menschen viel mehr von ihrer Umgebung an Einflüssen aufnehmen als weniger sensitive Menschen, brauchen sie auch mehr Zeit, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Somit sollten sie ihren Tag so einrichten, dass sie Zeiten für Ruhe und Besinnung haben. Hierbei ist ein reizarmes und harmonisches Zuhause sehr hilfreich. Dazu gehört auch, dass man sich – zumindest im privaten Bereich – nur mit Menschen und Umfeldern umgibt, die einem guttun.

Mäßigkeit und eine ausgewogene Lebensführung. Gerade sehr emotional geprägte, sensitive und medial veranlagte Menschen geben sich ihren Emotionen oft unkontrolliert hin und neigen zu einem ausufernden und dramatischen Gefühlsleben. Aber auch im Handeln werden Grenzen dann oft nicht eingehalten und man neigt zu Extremen. Ausufernde Gefühle und extremes Verhalten führen aber langfristig zur Instabilität und dem Verlust an Lebenskraft. Dies führt wiederum zur Schwächung der Abwehr gegenüber negativen psychischen (astralen) Einflüssen. Daher ist ein ausgewogenes und strukturiertes Leben so wichtig. So sollte man in seinem Gefühlsleben und seinem Handeln auf Mäßigkeit achten und Extreme vermeiden. D.h., dass man täglich seine Gefühle, sein Denken und Handeln auf mögliche Extreme hin überprüft und gegensteuert. In der buddhistischen Lehre findet man viele Anregungen zum Thema „Mäßigkeit“, denn sie gilt als eine der wichtigsten Tugenden auf dem spirituellen Weg.

Schutzmaßnahmen. Inzwischen findet  man ein reichhaltiges Angebot an (esoterischen) Schutzmaßnahmen, um sich vor  medialen Übergriffen und Beeinflussungen zu schützen. Erfahrungsgemäß sind die Schutzmaßnahmen aber wirkungslos (oder die Wirkung hält nur kurz an), wenn man seine medialen Fähigkeiten selbstsüchtig und missbräuchlich eingesetzt hat.
Oft ist man aber auch negativen medialen Beeinflussungen oder Übergriffen ausgesetzt ist, weil man zu unerfahren, zu offen und ungeschützt ist. Erfahrungsgemäß ist die beste Schutzmaßnahme vor negativen medialen Einflüssen, wenn man seine medialen Fähigkeiten nur zum Wohle seiner Mitmenschen einsetzt und sich ethisch ausrichtet.

- Fundiertes Studium. Dieser Text kann nur erste Schritte aufzeigen, wie man eine sensitiv und mediale Veranlagung erdet, kontrolliert und positiv und ausrichtet. Zur Vertiefung des Themas ist es aber ratsam, dass man sich ausführlicher mit dem Thema Medialität und Sensitivität und den Hintergründen beschäftigt.
 

6.  Wie kann man unterstützend mit sensitiv und medial veranlagten Kindern und Jugendlichen umgehen?


Für sensitiv und medial veranlagte Kinder und Jugendliche gilt natürlich im Wesentlichen auch das oben Gesagte zum Thema Sensitivität und Medialität. Kinder und Jugendliche brauchen aber noch altersgemäß - aufgrund ihrer fehlenden Reife und Erfahrung - die besondere Unterstützung und Begleitung ihrer erwachsenen Bezugspersonen, um ihre sensitive und mediale Veranlagungen zu entfalten und positiv in ihr Leben zu integrieren.

- Bedingungslose Annahme und Information. Damit Kinder und Jugendliche ihre sensitiven und medialen Fähigkeiten gesund in ihr Leben integrieren können, ist es zunächst entscheidend, dass die erwachsenen Bezugspersonen (zumindest eine Person) in ihrem Umfeld die medialen und sensitiven Fähigkeiten der Kinder ohne Verurteilung und Vorurteile  annehmen. In einem zweiten Schritt sollten die Kinder altersgemäß und situativ über die Chancen und Risiken einer sensitiven und medialen Veranlagung aufgeklärt werden (eventuell unter Hinzuziehung von Menschen, die sich damit auskennen und mit Kindern gut umgehen können). Leider existieren immer noch viele Vorurteile zum Thema Sensitivität und Medialität. In meiner Tätigkeit als Berater und Pädagoge sind mir viele Kinder und Jugendliche begegnet, die sensitive und mediale Veranlagungen aufwiesen und in ihrer unmittelbaren Umgebung (Eltern, Lehrer, Ärzte, Psychologen) auf wenig Verständnis und Unterstützung stießen. Da Kinder sich i.d.R. an ihr soziales Umfeld anpassen, werden sie bei mangelnder Annahme ihre sensitiven und medialen Veranlagungen sie eher unterdrücken, als sie annehmen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese unterdrückte Veranlagung sich früher oder später aber auf unkontrollierte und negative Weise Bahn brechen kann. Ganz zu schweigen davon, dass diese Kinder sich von der Erwachsenenwelt in Stich gelassen fühlen. Lange habe ich mir gewünscht, dass ich schon als Kind eine fundierte und verständnisvolle Hilfe und Anleitung gehabt hätte, dann wäre mir sicherlich der eine oder andere leidvolle Irrweg erspart geblieben. 

Fundierte Kenntnisse und Erfahrungen. Wenn die erwachsenen Bezugspersonen selbst sensitiv und medial veranlagt sind, können sie für ihre Kinder ein positives Vorbild sein, indem sie ihre eigenen Fähigkeiten gut unter Kontrolle bringen und positiv ausrichten. Auch wenn die Bezugspersonen nicht über sensitive und mediale Fähigkeiten verfügen, ist es hilfreich, wenn sie sich auf fundierte Weise über die Chancen und Risiken einer sensitiven und medialen Veranlagung informieren, um so ihre sensitiven und medial veranlagten Kinder besser begleiten zu können.

Unterscheidungsvermögen und ein gesunder Menschen-verstand. Sensitive und medial veranlagte Kinder sind aufgrund ihrer fehlenden Reife besonders anfällig für innere (mediale) und äußerer (emotionale, mentale) Manipulationen. Daher sollten die erwachsenen Bezugspersonen schon früh dafür sorgen, dass ihre Kinder altersgemäß ein gutes Unterscheidungsvermögen und eine selbstbewusste und eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln. Dazu gehört auch, dass die Kinder lernen, sich abzugrenzen und Nein zu sagen. Gerade für medial veranlagte Kinder ist es wichtig, dass sie sich auch innerlich gegenüber negativer medialer Beeinflussung (z.B. gegenüber einer manipulativen inneren Stimme oder Fremdenergien) abgrenzen.

- Werte/Tugenden. Dass eine ethische Ausrichtung für die positive Entwicklung einer medialen und sensitiven Veranlagung notwendig ist, habe ich bereit im Abschnitt 4 näher ausgeführt.

- Erdung. Es ist hilfreich, wenn die Eltern von sensitiven und medial veranlagten Kindern selbst gut verankert im Leben sind, mit beiden Beinen mitten im Leben stehen. Gerade Kinder, bei denen die sensitiven und medialen Fähigkeiten sehr ausgeprägt sind, brauchen eine gute Verankerung in ihrem physischen Körper, da sie oft einen zu losen Kontakt zu ihrem physischen Körper haben. Daher ist es förderlich, die Kinder schon früh durch körperliche Aktivitäten und der Einbeziehung all ihrer Sinne ein gutes Körpergefühl zu vermitteln. Es ist auch hilfreich, wenn sich die Kinder viel in der Natur aufhalten (z.B. im Wald, Garten, am Strand). Dazu gehören auch sportliche Betätigungen in Verbindung mit Freude und Kreativität. Im Alltag könnten die Kinder schon früh in den Haushalt und andere Alltagsaktivitäten einbezogen werden, damit sie selbstständig und alltagstauglich werden. Die Eltern könnten ihren Kindern ihre Liebe auch durch Körperkontakt  (z.B. durch Umarmungen, Kuscheln und Toben) vermitteln. Gerade wenn die hochsensitiven Kinder unruhig und überreizt sind, wirkt ein liebevoller Körperkontakt mehr als tausend Worte. Der Umgang mit einem Tier kann auch hilfreich sein. Übrigens: das Leben von Lebensfreude ist die beste Erdung und hilft den medialen Kindern, sich in auf der physischen Ebene wohlzufühlen und hier gut anzukommen.

- Ruhe und Rückzug. Sensitive und medial veranlagte Kinder reagieren intensiver und empfindlicher auf äußere Reize und Einflüsse und es besteht die Gefahr, dass sie in einer lieblosen, aggressiven und angespannten Umgebung eine ängstliche Persönlichkeit entwickeln und sich übermäßig zurückziehen oder in “mediale Scheinwelten” fliehen. Daher sollten die Eltern ihre Kinder diesbezüglich aufmerksam beobachten. Und wenn sie feststellen, dass ihr Kind sich isoliert und oft abwesend, zerfahren und blass wirkt, sollten sie unbedingt gegenlenken (oder eventuell einen erfahrenen Berater hinzuziehen). 
Das Zuhause ist für diese Kinder ihr Refugium, wo sie sich von den vielen Eindrücken und Reizen der Welt ausruhen können. Sie brauchen viel  Ruhe und Rückzug, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Dazu gehört auch eine harmonische Zimmereinrichtung; und natürlich ein eingeschränkter Gebrauch von elektronischen Medien (wie TV, Handy und Internet).

- Struktur. Für sensitive und medial veranlagte Kinder ist ein strukturierter Tagesablauf förderlich, weil er Orientierung und Sicherheit in einer immer komplexer werdenden Umwelt gibt.
Lern-, Spiel- und Ruhephasen sollten in Balance gebracht werden. Eltern sollten mit ihren sensitiven und medial veranlagten Kindern oft Zeit verbringen, wo sie ihnen ihre ganze Aufmerksamkeit schenken.

- Missbrauch psychischer Kräfte. Jugendliche, die sich mit ihren psychischen Begabungen von der Gesellschaft unverstanden oder sogar abgelehnt fühlen, könnten als rebellische Gegenreaktion sich okkulten Sekten, Drogenexperimenten oder schwarz-magischen Praktiken zuwenden. Oft aber auch nur deswegen, um ihre Grenzen auszuloten. Hier mit Verbot und Moral zu kommen, wäre vollkommen fehl am Platze, da dies erfahrungsgemäß oft nur weitere Trotzreaktionen und Machtkämpfe auslösen wird. Diese Jugendlichen brauchen vielmehr starke Erwachsene, die über möglichst die gleichen Fähigkeiten verfügen, und die ihnen durch ihr positives Vorbild helfen, einen Platz in der Gesellschaft – ohne Verleugnung ihrer Veranlagung und ohne ihre Fähigkeiten zu missbrauchen - zu finden.

- Tagebuch führen. Es ist erfahrungsgemäß sehr hilfreich, wenn Bezugspersonen von medialen und sensitiv veranlagten Kindern die Phänomene und Ereignisse, die im Zusammenhang mit den Fähigkeiten ihres Kindes auftreten, in einem Tagebuch notieren. Diese Notizen könnten über einen längeren Zeitraum interessante Schlussfolgerungen zutage bringen. Auch könnten sie für einen später hinzugezogenen Berater(in) eine wertvolle Hilfe sein.

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Ralf Manthey
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