Hinweise für eine positive Lebensausrichtung

zusammengestellt von Ralf Manthey


 Sensitive und medial veranlagte Menschen reagieren oft überdurchschnittlich sensibel auf die Einflüsse ihrer Umwelt. Nicht selten nehmen sie überdurchschnittlich die negativen Einflüsse ihrer Umwelt auf und reagieren kurzfristig mit Unwohlsein und langfristig mit negativen körperlichen und psychischen Störungen (wie z.B. Depressionen). Daher ist für sie ganz besonders wichtig, ein positives Gegengewicht durch eine positive Lebenshaltung zu entwickeln. Damit ist aber nicht gemeint, dass man die negativen Aspekte des Lebens und die Konflikte nun einfach verdrängen oder negieren sollte oder nur noch positive Affirmationen drüber legt; dies wäre langfristig gefährlich. Es ist schon wichtig, dass man die negativen Aspekte und Konflikte wahrnimmt und annimmt – als ein Teil des menschlichen Lebens - und seine Lehren daraus zieht und sich den Konflikten mutig stellt. Entscheidend ist aber, mit welcher Haltung man dies tut. Ob man dies mit einer optimistischen, lösungsorientierten und positiven Haltung tut, oder eine pessimistische und negative Haltung einnimmt. Eine echte positive Haltung gewinnt man aber nicht mal eben über Nacht, sondern man muss sie sich teilweise hart erarbeiten. In dem folgenden Text möchte ein paar Hinweise geben, die mir geholfen haben, positiver auf das Leben mit all ihren Höhen und Tiefen zu schauen.


1. Freude

Viele Menschen sind gewohnt, in ihrem Alltag hauptsächlich nur die dunklen Seiten, ihre Misserfolge und die Konflikte zu sehen. Damit man aber wieder langsam ein Bewusstsein für die positiven Seiten des Lebens bekommt (die ja auch gleichzeitig existieren, man hat sie nur nicht mehr wahrgenommen), sollte man eine Freudeliste führen. D.h., dass man sich jeden Abend mindestens 5 Punkte notiert, die einem am Tag Freude bereitet haben. Dies können kleine alltägliche Begebenheiten sein, wie das Lächeln eines Kindes, Vogelgezwitscher, oder man freut sich darüber, dass man gesund ist, einen Partner hat, ein schönes Buch gelesen hat usw.
Diese Übung sollte man mindestens 3 Monate lang machen. Anfangs können Widerstände auftreten und es fallen einem wahrscheinlich erst einmal keine oder zu wenige Freude-Punkte ein, besonders in Krisenzeiten. Dann sollte man trotzdem weiter machen. Vielleicht stellt man so auch irgendwann bewusster fest, dass man viele Dinge macht, die einem eigentlich keine Freude bereiten. Dann kann man dies nun verändern und sich neu ausrichten.
 

2. Liebevoll mit sich und seinen Mitmenschen umgehen

Oft geht man - bewusst oder unbewusst - sehr hart (aggressiv, launisch, etc.) mit sich selbst um, indem man sich z.B. für jeden Fehler andauernd kritisiert und sehr negativ bewertet. Auch wenn man dann nach außen versucht, positiv aufzutreten, bekommt unser Gegenüber unterschwellig die harte Haltung trotzdem mit und ist entweder irritiert, zieht sich zurück oder reagiert auch mit Härte. Gleichzeitig wünschen wir uns aber, dass andere zu uns liebevoll sind, was natürlich so nicht funktioniert. Dies ist dann ein Teufelskreis, den man nur auflösen kann, wenn man sich erst einmal bewusst wird, wie man wirklich mit sich selber umgeht. Dazu sollte man seine Gedanken beobachten und die Reaktionen seiner Mitmenschen auf uns. Dann sollte man erst einmal beginnen, liebevoll mit sich selbst umzugehen. Der zweite Schritt ist, dass man mit anderen liebevoll umgeht, welches dann irgendwann als Echo zurückkommt, nach dem Resonanz-Gesetz: Man bekommt, was man gibt!
 

3. Anderen Gutes Tun

Wer sein Leben nur auf seinen eigenen Vorteil ausrichtet, kommt nicht sehr weit und isoliert sich früher oder später. Auch besteht so die Gefahr, dass man nur um seinen eigenen Nabel kreist. In vielen spirituellen Traditionen wurde deswegen, um eine gesunde geistige Entwicklung zu fördern, großen Wert auf den Dienst am Nächsten gelegt. Dies darf natürlich nicht zu einem Helfersyndrom führen, noch sollte man andere missionieren. 
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, seinen Mitmenschen ohne viel Aufhebens Gutes zu tun. Z.B., indem man im Alltag seinen Mitmenschen Trost spendet, sich ihre Sorgen anhört oder einfach freundlich zu ihnen ist. Auch gibt es genug Einrichtungen, die dringend ehrenamtliche Helfer suchen, falls man Zeit dafür übrig hat. Meine Erfahrung ist, dass man das, was man gibt um ein mehrfaches zurück bekommt und dies die Freude vermehrt - solange man dies nicht berechnend tut. Auch fördert der Dienst am Nächsten die eigene Herzensqualität – und trägt ein kleines Stück dazu bei, die Welt zu einem lebenswerteren Ort zu machen.

 

4. Dankbarkeit

Viele Menschen sind mit ihrem Leben nicht zufrieden und sie haben oft sehr hohe Ansprüche an sich, an ihre Mitmenschen und das Leben überhaupt. Am liebsten hätten sie ein ganz anderes Leben, einen anderen Partner, eine bessere Arbeit, weniger Probleme, mehr Leichtigkeit etc. Dies führt zu einer permanenten Unzufriedenheit, die jeden Ansatz an Freude töten kann. Dies kann im Extremfall sogar zu einer Lebensverweigerung führen.
Ein spiritueller Lehrer hat einmal gesagt: Du bist genau am richtigen Platz, mit genau den richtigen Menschen und Problemen, damit du lernst, was du lernen sollst. Es gilt also, das was man ist und was man hat erst einmal in Dankbarkeit anzunehmen. Dies ist natürlich leichter gesagt als getan. So kann man auch hier wieder – wie bei der Freudeliste – mit kleinen Dingen beginnen. Indem man z.B. jeden Tag – besonders in den Krisen – aufzählt, wofür man dankbar ist. Zum Beispiel könnte man dankbar sein, dass man in einem Land (Deutschland) lebt, wo kein Krieg herrscht und wo man genug zu essen hat und seine Meinung frei äußern kann etc. Wenn man dies lange genug geübt hat, ist die Steigerung, dass man auch für die negativen Erlebnisse und Konflikte dankbar ist, weil sie letztendlich oft das größte Entwicklungspotential beinhalten.
 

5. Mäßigkeit – Balance

Alle extremen Emotionen und Verhaltensweisen vergeuden Lebenskraft und führen so letztendlich zur zu Energiemangel und letztendlich in die Depression. Umso mehr Lebenskraft man aber hat, umso mehr Freude ist möglich. Jeder kennt den Zustand, wenn man ausgepowert ist, dann ist die Stimmung auch eher „ganz unten“. Somit sollte man mit seinen Lebenskräften haushalten und Extreme vermeiden, sei es übermäßiges Leid, Trauer oder Euphorie. D.h. aber nicht, dass man nun lau und mittelmäßig werden und seine Lebendigkeit abtöten sollte. Man kann voller Intensität und Lebensfreude sein und trotzdem ausgewogen handeln. Investiert man seine Lebenskraft für selbstlose Zwecke, vermehrt sie sich sogar erfahrungsgemäß.
 

6. Überwachung der Gedanken und Emotionen

In allen ernsthaften spirituellen Lehren (z.B. Buddhismus) wurde und wird großen Wert darauf gelegt, dass man keinem Lebewesen (Mensch, Tier und Natur) Schaden oder Leid zufügt, weder durch Worte noch durch Taten. D.h. aber nicht, dass man nur noch ein Friede, Freude und Eierkuchen-Verhalten an den Tag legen sollte oder Konflikten ausweicht. Es geht eher darum, seine Worte und Taten so auszurichten, dass sie zum Wohle der Mitmenschen wirken. Das kann bedeuten, dass man in einem Konflikt authentisch zwar seine Wahrheit vertritt und vielleicht unangenehme Dinge sagt, aber dies auf achtsame und liebevolle Weise umsetzt!
Dies zu erreichen, erfordert, dass man täglich seine Gedanken und sein Sprechen überwacht und bewusst wahrnimmt. Dabei hilft die Regel: Mit seinen Mitmenschen so umzugehen, wie man gern selbst behandelt werden will!
 

7. Lösungsorientiert statt konfliktorientiert

Oft sieht man - gerade in Krisensituationen - nur noch die Probleme vor sich, die man dann auch noch permanent analysiert und die Probleme werden so zu riesigen unüberwindbaren Bergen. So vergeudet man unnötig Kraft und verstärkt die Konflikte. Denn das, worauf man seine Aufmerksamkeit lenkt, wird stärker. Man sollte stattdessen seine ganze Aufmerksamkeit auf die Lösung der Konflikte lenken. Auch sollte man sich bewusst machen, dass man nur die Konflikte hat, die man auch lösen kann, auch wenn man manchmal dafür einen Schritt über seine Grenzen hinausgehen muss. Wenn man aber losgeht und sich bemüht, dann kommen auf dem Weg die Kraft und die Ideen zur Lösung. Hat man dann einen Konflikt aus eigener Kraft gelöst, entsteht wiederum viel Freude und ein Kraftzuwachs.
 

8. Goldene Hinweise eine spirituellen Lehrers

Ein spiritueller Lehrer hat einmal einen ganz einfachen Rat gegeben, wie man das Leben positiver und freudiger lebt: Lebe Freude – Tue Gutes – Liebe das Leben!


Das Copyright © für diesen Text hat:
Ralf Manthey
22880 Wedel
Email: ralf-manthey@online.de

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